INTEGRATION ANPACKEN kommen – von Fragen zur Einreise bis hin zu Versicherungen. Das hilft mir jetzt enorm“, erzählt sie. Offen für Fragen aller Art Willkommensgespräche mit den neuen Mitarbei- tenden, die aus dem Ausland zur Samariterstif- tung kommen, sind meist der Türöffner. „Wir möchten den Menschen gleich am Anfang zeigen, dass sie sich mit jeder Frage an uns wenden können“, sagt Nina Tapia. „Es ist uns wichtig, dass sie wissen: Hier ist niemand allein.“ Meist beginnt der Kontakt mit ganz praktischen Anliegen – eine behördliche Angelegenheit, ein Formular, das nicht verständlich ist, oder die Suche nach einem passenden Arzt. Ist das Ver- trauen geschaffen, dass es hier ein offenes Ohr für Fragen gibt, geht es häufig tiefer. „Viele wollen alles perfekt machen und trauen sich nicht, zuzugeben, dass sie Hilfe brauchen“, erklärt Angelika Wenning. „Da sind wir dann da, um zu sagen: Es ist okay, nicht alles zu wissen.“ Ankommen im Alltag Im Team wird immer wieder besprochen, welche Angebote hilfreich sein könnten, dabei wird auch gerne Neues probiert – schließlich ist die Stelle noch ganz jung. Die beiden haben etwa das „WELL.COME.Café“ ins Leben gerufen. Ein Sprachcafé, das nicht nur für die neuen Kollegin- nen und Kollegen gedacht ist, sondern für alle Mitarbeitenden der Stiftung, für Angehörige, für die ganze Gemeinde. Für Mitarbeitende aus dem Ausland bietet das Café eine gute Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre auf Deutsch zu unterhalten. „Viele möchten ihr Deutsch verbes- sern, aber nicht jeder hat die Zeit, regelmäßig Kurse zu besuchen. Da bieten wir eine Alternati- ve“, erklärt Nina Tapia. Flexibel und nahbar Für ihre Arbeit sind die beiden viel unterwegs. Sie besuchen die verschiedenen Häuser der Samari- terstiftung in der Region Böblingen und sind auch mal außerhalb der regulären Arbeitszeiten verfügbar. „Manchmal geht es einfach darum, jemanden beim ersten Schritt zu begleiten – etwa bei der Anmeldung beim Sportverein. Es zeigt sich, dass es oft nicht reicht, den Leuten einfach nur eine Adresse zu geben“, sagt Angelika Wen- ning. „Manchmal müssen wir den Anfang gemein- sam machen.“ Das bedeutet auch, dass ihre Arbeitszeiten flexibel sein müssen. „Ich habe feste Tage, an denen ich in den Häusern bin. Wenn es mal abends besser passt, dann ist das eben so“, erklärt Nina Tapia. Eigenständigkeit ist das Ziel Ein zentrales Ziel ihrer Arbeit ist es, die Menschen in die Lage zu versetzen, ihre Herausforderungen eigenständig zu meistern. „Wir können unterstüt- zen, aber am Ende liegt es bei ihnen, die Schritte zu gehen“, sagt Angelika Wenning. Die beiden haben in den ersten Monaten ihrer Arbeit schon viel erreicht. Sie haben Vertrauen aufgebaut und erste Erfolge bei der sozialen Integration erzielt – das stärkt auch die Gemein- schaft in den Häusern. Doch sie wissen auch: Inte- gration ist ein Prozess, der Zeit braucht. „Es ist schön zu sehen, dass sich die Menschen bei uns melden, wenn sie Fragen haben oder einfach mal ein offenes Ohr brauchen“, sagt Angelika Wenning. „Und es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aus den Gesprächen, die wir führen, können wir Ideen zur Unterstützung entwickeln. Der Austausch mit den Hausleitungen und Mitarbei- tenden der Häuser ist uns daher ganz wichtig. Integration braucht alle.“ Wie funktioniert das mit dem Jobticket? Nina Tapia erklärt einem Mitarbeiter die App. 15